In einem Vorort der Stadt Kathmandu öffnete schon 1972 das erste SOS-Kinderdorf Nepals seine Pforten. Heute finden 142 Mädchen und Jungen in den sechzehn Familienhäusern des SOS-Kinderdorfes ein neues Zuhause.
Ein Zuhause und stabile Beziehungen
Viele der Kinder, die in ein SOS-Kinderdorf aufgenommen werden, haben den Verlust ihrer Eltern, traumatische Erlebnisse, Vernachlässigung oder auch Gewalt erfahren. Durch die liebevolle Zuwendung ihrer SOS-Kinderdorf-Mutter sowie Unterstützung pädagogischer Mitarbeitender können sie dies verarbeiten. Hier wachsen sie in einer Familie auf, in der sie stabile Beziehungen aufbauen können. Individuelle Förderung ermöglicht es den Kindern, ihre Talente und Fähigkeiten zu entwickeln und Selbstvertrauen aufzubauen. Vielseitige gemeinsame Freizeitaktivitäten spielen dabei eine wichtige Rolle.
Bildung und Förderung
Die Mädchen und Jungen besuchen lokale Schulen bzw. die Hermann-Gmeiner-Schule (Grund- und Sekundarschule) in Sanothimi, die auch Kindern aus der Umgebung offensteht. Über 1.000 Schülerinnen und Schüler werden dort unterrichtet. Ein wichtiger Fokus liegt dabei auf der Förderung von Kindern, die besondere Unterstützung beim Lernen benötigen.
Begleitung für Jugendliche
Ältere Mädchen und Jungen wohnen in verschiedenen Jugendwohngemeinschaften in Kathmandu und bereiten sich auf ihre Selbstständigkeit vor. Sie machen eine Ausbildung, besuchen Berufsschulen oder studieren. Pädagoginnen und Pädagogen stehen ihnen in allen Belangen des täglichen Lebens mit Rat und Tat zur Seite.
Hilfe für Familien in Not
Um zu verhindern, dass Familien aufgrund von Armut auseinanderbrechen, unterstützt die Familienhilfe der SOS-Kinderdörfer im Großraum Kathmandu über 500 Kinder und Eltern. Beratung, Bildung und einkommensschaffende Maßnahmen, medizinische Hilfe und Kinderbetreuung in Tagesstätten helfen den Eltern, damit sie sich wieder aus eigener Kraft um ihre Kinder kümmern und unabhängig von fremder Hilfe leben können.
Fotos:
Nina Ruud, Lydia Mantler, Pearl Sandhu