Die SOS-Klinik in Mogadishu besteht seit 1988. Bis heute ist sie die einzige Geburtenstation und Gynäkologie des Landes, deren Leistungen unentgeltlich sind. Schwangere, Mütter und Kinder nehmen oft tagelange Märsche auf sich, um zur Klinik zu gelangen. Mit 26 Krankenbetten, 19 Behandlungsräumen, einem Kreissaal, einem Operationssaal, Apotheke, Labor und Blutbank ist die Klinik gut ausgestattet.
Die Ärzte, Hebammen und Krankenschwestern in der SOS-Klinik in Mogadishu helfen den Frauen und Kindern in der Region mit folgenden Leistungen:
- Geburtshilfe
- gynäkologische Untersuchungen
- Betreuung nach der Geburt
- chirurgische Eingriffe
- allgemeine medizinische Versorgung
- Impfaktionen
- Aufbaunahrung für Kleinkinder
- Ernährungsberatung
Die größten Herausforderungen des Landes
Somalia gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. Der langjährige Bürgerkrieg sowie häufige Dürre- und Flutkatastrophen führen dazu, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung unter chronischem Mangel an ausreichender Versorgung mit Lebensmitteln, Trinkwasser und medizinischer Versorgung leidet. Das Land ist seit Jahrzehnten auf Nothilfemaßnahmen aus dem Ausland angewiesen und ist der größte Empfänger von Nahrungsmittelhilfe weltweit.
- Die Lebenserwartung in Somalia liegt bei 55 Jahren.
- Die Kindersterblichkeitsrate liegt bei 91 Kindern auf 1.000 Lebendgeburten.
- Geschätzte 85% der Bevölkerung lebt in Armut, rund 30% der Kinder leiden an Unterernährung.
- Das Bildungssystem ist durch den Bürgerkrieg instabil, die Kinder haben kaum die Möglichkeit, zur Schule zu gehen. Fast jedes zweite Kind muss arbeiten. Nur 37% der Somalier können lesen und schreiben.
- Das Land wird regelmäßig von Dürreperioden heimgesucht, die den dort ansässigen Viehzüchtern und Kleinbauern die Lebensgrundlage rauben.
- Die Familien fliehen vor den Soldaten oder werden vertrieben. In Hochzeiten sind Millionen von Menschen auf der Flucht. Laut UNICEF steigt in Somalia die Zahl der Kindersoldaten.
Die SOS-Kinderdörfer sind seit 1985 als eine der wenigen Hilfsorganisationen ununterbrochen in Somalia aktiv. In der Hauptstadt Mogadischu gibt es ein SOS-Kinderdorf, das in den vergangenen Jahren immer wieder Ziel von Angriffen wurde. Zwei Mal wurde es evakuiert und einige Gebäude nahmen Schaden. Mehrere SOS-Mitarbeiter kamen während des lang-jährigen Bürgerkriegs ums Leben und zwei Jugendliche starben bei einem Angriff. Dennoch gelten das SOS-Kinderdorf und seine Einrichtungen angesichts der instabilen Lage in Mogadi-schu und Somalia insgesamt als sicher. Das SOS-Kinderdorf diente zudem als Ausgangspunkt für die SOS-Nothilfe während der Hungersnöte im Jahr 1991 und 2011.
Heute gibt es in Somalia ein SOS-Kinderdorf, eine SOS-Jugendeinrichtung, einen SOS-Kindergarten, eine SOS-Hermann-Gmeiner-Schule, eine SOS-Krankenpflegeschule, ein medizinisches Zentrum und eine SOS-Klinik.